Ausführliche augenärztlich / orthoptische Vorsorgeuntersuchung im Kindesalter Amblyopie – Früherkennung
Amblyopie – was ist das?
Eine Amblyopie („Sehschwäche“ oder „Schwachsichtigkeit“) entsteht, wenn in der Zeit der (neurophysiologischen) Sehschärfenentwicklung nicht ausreichend genaue Sehinformationen vom Auge an das Gehirn weitergeleitet werden. Dies führt zu einer Sehschärfenminderung, die nur im Kindesalter („Zeitfenster der Sehschärfenentwicklung“) behandelt werden kann. Bei einer Amblyopie werden nicht genügend Nervenzellen der Sehbahn im Gehirn verschaltet. Eine Brille kann also dann später nicht helfen. Bei einer frühzeitig diagnostizieren Amblyopie können jedoch weit über 90% der betroffenen Kinder erfolgreich behandelt werden.
Hauptursachen für eine Amblyopie sind:
– Schielen, wobei auch sehr kleine, unauffällige Schielwinkel zu Amblyopie führen können.
– Brechungsfehler der Augen, vor allem einseitig starke optische Fehler.
Kleine Schielwinkel und latentes Schielen können auch von den „besten Eltern“ übersehen werden! Schielen und unkorrigierte optische Sehfehler verursachen im Kindesalter vielerlei Beschwerden: neben einer schlechten Sehentwicklung können Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Leseunlust, Störungen der Grob- und Feinmotorik, Schulprobleme etc. auftreten.
Welche Untersuchungen führen wir durch?
Sehschärfenprüfung, Untersuchung auf kleinwinkliges Schielen, Stellungsfehler der Augen, Fusion und Stereosehen.
Ermittlung der Brechkraft mittels Pupillenerweiterung („Tropfen“), Skiaskopie, genaue medizinische Untersuchung der Augen.
Wir informieren Sie über die Ergebnisse. Sie und Ihr Kinderarzt erhalten einen Bericht.
Bitte planen Sie eine Aufenthaltsdauer in der Praxis von ca. 90 Minuten ein.
Wie wirken die Pupillenerweiternden Augentropfen?
Durch die Pupillenerweiterung wird der Akkomodationsmuskel und damit die Augenlinse entspannt. Somit können wir die Fehlsichtigkeit des Auges akkomodationsfrei messen.
Bei erweiterter Pupille wird anschließend die Netzhaut und der Sehnerv untersucht.
Ca. 30 Minuten nach dem Tropfen, sind die Augen zur weiteren Untersuchung bereit.
Durch die weiten Pupillen ist Ihr Kind für einige Stunden blendempfindlich und sieht vor allem in der Nähe unscharf. Lesen und Hausaufgaben sind am selben Tag nicht mehr möglich. Selten ist die Tropfwirkung auch am Folgetag noch vorhanden.
(Hinweis: Bitte informieren Sie uns, falls es bei früheren Augenuntersuchungen mit Tropfen zu einer Hautrötung oder einem Temperaturanstieg gekommen sein sollte.)
Wer bezahlt diese Früherkennungsuntersuchung?
Die Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres („Kinder-Richtlinien“) beinhalten keine augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen auf Amblyopie.
Die Untersuchung wird mit einem ermäßigten Satz nach der Amtlichen Gebühren-Ordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet.
Bitte lassen Sie sich einen Termin in unserer Spezialsprechstunde geben.